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Branchentrends

Street Food: Kulinarische Weltreisen auf vier Rädern

DISH
Januar 2025

Lächelnde Frau nimmt Essen von einem Food Truck entgegen

Buttrige Empanadas, knuspriges BBQ aus Malaysia oder leckere Crêpes mit den ausgefallensten Füllungen – Street Food ist längst mehr als nur ein schneller Snack „auf die Hand“ am Straßenrand. Ob in farbenfrohen Food Trucks oder an mobilen Ständen zubereitet: Street Food hat als kulinarische Bewegung in den letzten Jahren weltweit an Fahrt aufgenommen, ist auf Märkten und Festivals zu Hause – und prägt zunehmend das Stadtbild großer Metropolen.
Wir erklären, was es mit dem Street-Food-Trend auf sich hat und was du beachten solltest, wenn du auf der Street-Food-Welle mitreiten willst.

Woher kommt „Street Food“ überhaupt?

Street Food kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits im alten Griechenland und Rom verkauften Straßenhändler einfache Speisen an Arbeiter und Reisende. In den antiken Städten wurden Gerichte wie Brot, Oliven und getrockneter Fisch auf Märkten und an Straßenecken angeboten, da viele Menschen damals keine Möglichkeit hatten, in ihren eigenen Häusern zu kochen. Auch in China gibt es Aufzeichnungen über Straßenstände, die bereits vor über 2.000 Jahren einfache, warme Mahlzeiten anboten.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Straßenküchen in vielen Teilen der Welt fest etabliert, vor allem in Asien, Afrika und Südamerika. Street Food als eigener Trend nahm in den frühen 2000er Jahren in den USA Fahrt auf. Vor allem in Städten wie Los Angeles und Portland begann die „Food Truck Revolution“. Was als einfache Art begann, preiswert und flexibel Essen anzubieten, wurde schnell zu einem Lifestyle-Phänomen. Fernsehsendungen wie The Great Food Truck Race und Street Food trugen zusätzlich dazu bei, das Thema weltweit bekannt zu machen. In Europa folgte die Trendwelle wenige Jahre später, wobei London und Berlin eine Vorreiter-Rolle zukommt.

Einen Michelin-Stern mit Street Food zu gewinnen – das klingt wie ein Traum, den nur wenige für möglich halten. Doch Jay Fai, eine Straßenköchin aus Bangkok, hat genau das geschafft. Ihre winzige Garküche, bekannt für sensationelle Krabbenomeletts und Wok-Gerichte, wurde 2017 mit dem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet.

 

Street Food: Aktuelle Entwicklungen und Trends

In den letzten Jahren hat Street Food eine wahre Renaissance erlebt und sich als Teil der modernen Esskultur etabliert. Der anhaltende Erfolg basiert auf mehreren Faktoren: Zum Beispiel suchen Konsumenten und Konsumentinnen zunehmend nach Authentizität und unvergesslichen Geschmackserlebnissen. Street Food bietet ihnen die Möglichkeit, unkompliziert neue Aromen und Gerichte aus verschiedenen Teilen der Welt zu entdecken – oft direkt vor der Haustür.

Fusion-Konzepte erobern Street Food

Darüber hinaus erweist sich Street Food als Spielplatz für Innovationen. Einer der dominierenden Trends ist die Verschmelzung unterschiedlicher Küchenstile. Durch Fusion-Konzepte entstehen spannende Geschmackskombinationen, die neugierige Konsumenten anziehen. So können etwa mexikanische Tacos mit japanischem Tempura kombiniert oder indische Currys in Burrito-Form serviert werden. Die experimentelle Natur dieser Gerichte macht sie zu einem Anziehungspunkt für alle, die auf der Suche nach dem nächsten kulinarischen Abenteuer sind.

Street Food: Vegan ist das neue Bio

Jede Menge Frittierfett, wenig frisches Gemüse: Lange galten viele Street-Food-Gerichte als eher wenig gesund. Doch mittlerweile gibt es einen klaren Trend hin zu Gerichten, die weniger verarbeitet sind, weniger Zucker enthalten oder komplett vegan und glutenfrei sind. Gerade Street-Food-Betreibende haben die Möglichkeit, flexibel auf diese Nachfrage zu reagieren, da sie oft direkt mit Produzenten und Märkten vor Ort zusammenarbeiten. So können regionale und saisonale Zutaten auf den Teller (bzw. auf die Hand) kommen.

Gesunde Bowls, Wraps mit frischem Gemüse und vegane Burger sind nur einige der vielen Optionen, mit denen du den Geschmack und die Ernährungsbedürfnisse deiner Gäste treffen kannst.

Digitalisierung erleichtert Zugang zu Kunden

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die zunehmende Digitalisierung. Der Einsatz von sozialen Medien und digitalen Plattformen hat die Art revolutioniert, wie Street-Food-Anbieter ihre Kundinnen und Kunden erreichen. Über Instagram, TikTok und andere Kanäle verbreiten sich neue Gerichte in Windeseile und locken Kundschaft an. Gleichzeitig erleichtern digitale Bestellsysteme, mobile Kassensysteme und Apps die Interaktion mit den Gästen. Wer clever mit diesen Tools umgeht, kann sich von der Konkurrenz abheben und eine treue Fangemeinde aufbauen.

 

Standortwahl und zeitliche Faktoren

Während bei stationären Restaurants und Cafés die Lage bereits entscheidend ist, gewinnt dieser Aspekt bei mobilen Konzepten wie Food Trucks oder Marktständen nochmals an Bedeutung. Hier gilt es, flexibel zu agieren, die richtigen Plätze zu finden und immer wieder neu zu bewerten, wo sich das Geschäft am meisten lohnt. Doch es gibt nicht nur „den einen“ perfekten Standort. Faktoren wie Fußgängerfrequenz, Zielgruppe und regionale Besonderheiten spielen dabei eine große Rolle.

Der richtige Standort für Street Food

Ein guter Standort bringt Sichtbarkeit, hohe Besucherzahlen und die richtige Zielgruppe. Zu den wichtigsten Optionen zählen:

  • Hohe Fußgängerfrequenz: Plätze mit viel Laufkundschaft, z. B. Einkaufsstraßen, Bahnhöfe oder Büroviertel, bieten großes Potenzial. Kundinnen und Kunden sind oft auf der Suche nach einer schnellen, frischen Mahlzeit.
  • Eventbasierte Standorte: Festivals, Märkte oder Straßenfeste bieten eine hervorragende Möglichkeit, eine neue Kundschaft zu gewinnen. Besucher solcher Events sind neugierig und offen für neue kulinarische Erlebnisse.
  • Büro- und Gewerbegebiete: Hier lockt besonders die Mittagszeit. Mitarbeitende suchen schnelle, aber hochwertige Alternativen zur herkömmlichen Kantine (falls überhaupt vorhanden), Fast-Food-Ketten oder teuren Restaurant. Mit dem richtigen Angebot lässt sich eine Stammkundschaft aufbauen.

Nicht zu vergessen: Standplatzlizenzen und Vorschriften. In vielen Städten gibt es klare Regelungen, wo und wann Food Trucks oder Stände stehen dürfen und welche Hygienestandards eingehalten werden müssen. Die Lizenzen sind oft mit Genehmigungen und Gebühren verbunden, die von Kommune zu Kommune variieren.

Ein solider Businessplan ist das Fundament für den Erfolg deines Street-Food-Geschäfts. Er hilft dir nicht nur, deine Ideen zu strukturieren und klare Ziele zu setzen, sondern auch, alle wichtigen Aspekte – von der Kostenkalkulation über die Standortwahl bis hin zur Vermarktung – genau zu durchdenken. Weitere Informationen findest du in unserem Businessplan-Ratgeber.

Saisonale und zeitliche Aspekte

Die Saisonalität spielt im Street-Food-Geschäft eine große Rolle. Besonders in den wärmeren Monaten ist die Nachfrage nach Outdoor-Essen hoch. Im Winter hingegen können Umsätze stark zurückgehen. Diese Faktoren sollten in die Planung immer miteinbezogen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, das Angebot und den Standort entsprechend der Jahreszeit anzupassen:

  • Saisonale Gerichte: Im Sommer bieten sich leichte Speisen wie Salate und Grillgerichte an, während im Winter warme Eintöpfe und Suppen gefragt sind.
  • Winterstandorte: Überdachte Märkte oder Bahnhöfe sind im Winter gute Alternativen zu offenen Plätzen. Auch Pop-up-Stände in Einkaufszentren können äußerst lukrativ sein.

Zudem ist der tägliche Zeitplan entscheidend. Mittagszeiten in Bürogebieten und die Abendstunden in der Nähe von Bars und Clubs bieten oft die höchsten Umsätze. Street-Food-Anbieter sollten ihre Standzeiten daher an das Verhalten der Zielgruppe anpassen.

Feste und Festivals

Ein besonderer Vorteil des Street-Food-Konzepts ist die Möglichkeit, an besonderen Events teilzunehmen. Wochen-, Weihnachts- und historische Märkte, Sommer-, Stadt- und Straßenfeste sowie Musik- und Kulturfestivals bieten großartige Gelegenheiten, in kürzester Zeit eine hohe Reichweite zu erzielen. Die Veranstaltungen ziehen nicht nur viele Menschen an, sondern schaffen auch eine besondere Stimmung, in der die Kundschaft häufig bereit ist, Geld für kulinarische Erlebnisse auszugeben.

In immer mehr Städten finden spezielle Street-Food-Festivals statt, entweder mit einem breiten internationalen Angebot oder thematisch sortiert (der Fokus liegt dann zum Beispiel auf Pasta, Kürbis, Ramen, Vegan, …). Ein gut platzierter Stand kann dir unter Umständen enorme Einnahmen bringen.

 

Kosten und Einnahmen im Blick

Im Street-Food-Geschäft ist die richtige Kostenplanung entscheidend, um langfristig profitabel zu sein. Da die Investitionen in mobile Konzepte im Vergleich zu stationären Restaurants in der Regel geringer sind, bietet Street Food eine attraktive Möglichkeit, in die Gastronomie einzusteigen. Dennoch gibt es einige wesentliche Kostenfaktoren, die von Anfang an berücksichtigt werden sollten.

Zu den wichtigsten Investitionen zählen zum Beispiel die Anschaffung des Food Trucks oder eines (mobilen) Imbissstandes, die Ausstattung (z. B. Kochgeräte und Kühlung) sowie laufende Kosten wie Miete, Personal und Lebensmittel. Die Höhe der verschiedenen Posten variiert: Ein gebrauchter Food Truck kann je nach Zustand und Ausstattung zwischen 15.000 und 50.000 Euro kosten, für kleinere Street-Food-Wägelchen musst du mit mindestens 3.000 bis 10.000 Euro rechnen.

Feste Standplätze am Straßenrand, aber auch die Teilnahme auf Märkten oder Street-Food-Festivals sind immer auch mit bestimmten Gebühren verbunden, die je nach Standort und Veranstaltung ebenfalls stark schwanken können. Die Gebühren liegen in der Regel zwischen 50 und 200 Euro pro Tag, können bei hochfrequentierten Events jedoch deutlich höher ausfallen.

Wie bei jedem anderen gastronomischen Betrieb ist es auch für Marktstände und Food Trucks (überlebens-)wichtig, dass die Preise der verkauften Speise und Getränke stimmen. Welche Faktoren sich dabei auswirken und wie du den Gewinn deines Betriebs sicherstellst, erklärt dir unser Blogbeitrag zur Kalkulation in der Gastronomie.

 

Erfolgreiche Vermarktung von Street Food

Der Erfolg eines Street-Food-Geschäfts hängt nicht nur von der Qualität der Speisen ab, sondern auch von einem cleveren Gastro-Marketing. Hier spielt insbesondere der Aufbau einer erkennbaren Marke und der gezielte Einsatz digitaler Kanäle eine zentrale Rolle.

Branding und Differenzierung

Ein starkes Branding ist entscheidend, um sich von der Masse abzuheben. Ein unverwechselbarer Name, ein ansprechendes Logo und ein stimmiges Gesamtkonzept schaffen Wiedererkennungswert. Dabei geht es nicht nur um optische Aspekte – auch die Geschichte hinter dem Street-Food-Stand zählt. Ob du auf traditionelle Rezepte setzt oder ungewöhnliche Zutatenkombinationen anbietest, deine persönliche Note und die Philosophie des Konzepts sollten klar erkennbar sein.

Marketing-Strategien

Social Media ist im Street-Food-Bereich unverzichtbar. Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok bieten die Möglichkeit, deine Kreationen zu präsentieren, neue Standorte anzukündigen und direkt mit deiner Kundschaft zu interagieren. Besonders visuell ansprechende Fotos und Videos der Gerichte sind super, um das Interesse zu wecken.

Zusätzlich sind Food-Blogger und lokale Influencer eine starke Hilfe, um die Bekanntheit zu steigern. Eine Empfehlung von jemandem, dem die Zielgruppe vertraut, kann wahre Wunder bewirken. Auch die regelmäßige Teilnahme an Festen und Festivals oder Kooperationen mit anderen Lokalen bieten gute Marketing-Möglichkeiten.

Ein nicht zu unterschätzender Bereich ist der Verkauf von Merchandise. Viele erfolgreiche Food Trucks oder Street-Food-Stände bieten eigene Produkte wie T-Shirts, Taschen oder sogar Soßen und Gewürzmischungen an, die speziell für ihre Marke kreiert wurden.

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