Du bist angehender Gastronom oder angehende Gastronomin und möchtest ein Café übernehmen oder ein eigenes Café gründen? Von uns erfährst du, was du bei der Gründung beachten musst, welche Planungen und Schritte du im Vorfeld durchführen solltest und wie du dein Ziel, einen erfolgreichen Gastronomiebetrieb zu führen, am besten erreichst.
Wer kann ein Café eröffnen?
Um ein Café zu eröffnen, braucht es keinen offiziellen Nachweis einer Ausbildung oder Qualifikation. Erfahrung in der Gastronomie und eine Ausbildung zum Konditor bzw. zur Konditorin oder zum Koch bzw. zur Köchin erhöhen jedoch wesentlich die Chancen zum Erfolg. Die Entscheidung, dich selbstständig zu machen, kann außerdem weitreichende Auswirkungen auf deinen Alltag, deine Freizeit und dein Familienleben haben. Kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Wissen über Steuern und Buchhaltung sind für die Selbstständigkeit unbedingt notwendig, um alle rechtlichen Vorgaben einzuhalten. Die Entscheidung sollte daher gut überlegt sein und nicht leichtfertig getroffen werden.
Ein Café übernehmen
Um ein Café zu eröffnen, musst du nicht zwangsläufig bei null anfangen: Einige Café –betreiber:innen, die bereits einen festen Kundenstamm, die nötigen Geräte und Hygienekonzepte vorweisen können und an einem gut besuchten Standort ihren Betrieb führen, haben möglicherweise Interesse an einer Geschäftsübergabe. Wenn du dir also den Einstieg gegebenenfalls etwas erleichtern möchtest, kannst du dich bei Cafés in der gewünschten Umgebung informieren, ob Nachfolger:innen gesucht werden.
Wenn die Möglichkeit besteht, einen Betrieb zu übernehmen, solltest du in den Verhandlungen eine fachkundige Beratung an deiner Seite haben, die sich mit der Branche auskennt und dich im Kaufprozess unterstützt. Darüber hinaus solltest du dich genau über die betrieblichen Abläufe und die Kosten des Betriebes informieren.
Eine gut durchdachte Geschäftsidee
Du möchtest ein übernommenes Café wesentlich umgestalten oder dein eigenes Café aufmachen? Dann solltest du eine ausgereifte Geschäftsidee bzw. ein Gastro-Konzept haben, mit dem du dich von der Konkurrenz abheben kannst. Stelle dir unter anderem folgende Fragen:
- Welche Zielgruppe möchtest du ansprechen?
- Was ist das Besondere an deinem Angebot, dem Standort oder dem Ambiente des Cafés?
- Möchtest du dein Café modern, gemütlich, traditionell oder ausgefallen einrichten?
- Welche Speisen und Getränke geben deinem Café-Konzept Wiedererkennungswert?
- Auch entscheidend: Möchtest du besonders edle und qualitativ herausragende Produkte anbieten? Oder soll dein Angebot zum Beispiel auch für Schüler:innen und Studierende leicht erschwinglich sein?
Wenn der Standort deines Cafés wenig Laufkundschaft verspricht, kannst du durch ein ausgefallenes Angebot, einen besonderen Service oder einzigartige Dekoration von einer festen Stammkundschaft und Weiterempfehlungen profitieren.
Eine Möglichkeit, dein Angebot zu erweitern, ist, die Räumlichkeiten für private Veranstaltungen zu vermieten oder Lesungen, Film-, Musik- und Kabarettabende zu veranstalten. So ermöglichst du den Menschen in deiner Umgebung einen Raum für Kultur, Austausch und Begegnung und hast gleichzeitig eine weitere Einkommensquelle.
Dein eigenes Café: Kalkulation, Businessplan und Finanzierung
Für die Eröffnung eines Cafés benötigst du unter Umständen externe Finanzierung. Umfangreiche Umbauten, teure Geräte und das Mobiliar stellen gerade am Anfang eine finanzielle Hürde für angehende Gastronom:innen dar. Damit du externe Geldgeber:innen von deiner Geschäftsidee überzeugen kannst und auch selbst einen umfassenden Überblick über zukünftige Kosten gewinnst, ist ein guter Businessplan unerlässlich. Der Businessplan gibt unter anderem Auskunft über folgende Dinge:
- deine Geschäftsidee und deine unternehmerischen Ambitionen und Ziele
- deine Erfahrungen und Qualifikationen
- die Anzahl der Mitarbeitenden, die du in den ersten drei Jahren beschäftigen willst
- mögliche Chancen und Risiken bei deiner Unternehmung
- mögliche Stärken und Defizite des Unternehmens
- eine Marktübersicht (Informationen zu Kunden und Zielgruppe)
- Übersicht zur Konkurrenz (Preise und Stärken/Schwächen)
- Marketing- und Preisstrategie
- Rechtsform
- Daten zur Finanzierung (Kapitalbedarf, Lebenserhaltungskosten, Liquiditätsplan, geschätzter Umsatz der nächsten Jahre)
Bürokratische Voraussetzungen
Vor der Eröffnung deines Cafés sind eine ganze Reihe an Vorkehrungen und Behördengängen notwendig. So musst du das Gewerbe- und das Gesundheitsamt über dein Unternehmen informieren. Außerdem benötigst du eine spezielle Genehmigung für die Ausgabe von Speisen und den Ausschank von Alkohol. Und wenn du Umbauten an den Räumlichkeiten vornehmen willst, brauchst du unter Umständen auch eine Baugenehmigung. Vorschriften und Richtlinien können regional verschieden sein, daher solltest du dich rechtzeitig bei den zuständigen Behörden informieren.
Eine weitere wichtige Vorkehrung, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, ist die Einrichtung eines vorschriftsmäßigen Kassensystems, das gemäß der Kassensicherungsverordnung alle Vorgaben erfüllt. Kassen müssen beispielweise über eine technische Sicherheitseinrichtung verfügen. Mit einem Kassensystem von DISH erfüllst du alle diese Vorgaben automatisch.
Sei bereit für die Zukunft: Nutze ein Kartenterminal und biete bargeldlose Zahlung an.
Ebenfalls wichtig für Personen, die ein Café gründen, ist die Rechtsform. Sie entscheidet unter anderem darüber, ob im Schadensfall dein Privatvermögen oder dein Geschäftsvermögen belastet wird. Einige Rechtsformen wie die GmbH und die UG unterliegen den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, wodurch Gründer auch zur doppelten Buchführung und zur Erstellung einer Bilanzierung verpflichtet sind. Informiere dich über die Vor- und Nachteile der einzelnen Rechtsformen, um eine für dich passende Entscheidung zu treffen. Falls du dir noch nicht sicher bist, welcher Gastronomietyp für deine Selbständigkeit der richtige ist, empfehlen wir dir auch unsere Blogartikel zu den Themen Eröffnung eines Imbisses, Food-Truck eröffnen und Pizzeria eröffnen.
FAQs zum “Wie eröffne ich ein Café?”
Frage: Wie finde ich einen guten Standort für mein Café?
Antwort: Die meisten Angebote findest du bei den gängigen Immobilien-Portalen im Internet. Außerdem kannst du dich an einen Immobilienmakler:in wenden. Sei dir zunächst selbst bewusst, welche Anforderungen die Immobilie für dein Café erfüllen muss (Größe, Küche, Möbel, Geräte etc.). Achte bei der Wahl der Immobilie insbesondere auf die Fußgängerfrequenz, diese ist z.B. in Innenstadtlagen oder in der Nähe von Bürogebäuden oder Universitäten am höchsten. Wichtig sind außerdem sind Verkehrsanbindung und die Konkurrenzsituation.
Frage: Welche Genehmigungen benötige ich, um ein Café zu eröffnen?
Antwort: Insbesondere solltest du dich um folgende Lizenzen und Genehmigungen bemühen: Gewerbeanmeldung, Gewerbeversicherung,Schanklizenz (bei der Ausgabe von alkoholischen Getränken), Baugenehmigung (bei Umbauten), GEMA-Anmeldung (wenn du Musik abspielen möchtest), Gesundheitszeugnis, polizeiliches Führungszeugnis, Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft, Nachweis von Hygieneschulungen. Wenn du eine Außengastronomie betreiben möchtest benötigst du außerdem jährlich eine erweiterte Gaststättenerlaubnis und eine Sondernutzungserlaubnis.
Frage: Wie mache ich mein Café bekannt?
Antwort: Das A&O ist wie oben beschrieben ein guter Standort. Um dein Café bekannt zu machen, solltest du unbedingt eine Website haben, über einen Google Business-Eintrag verfügen und einen Instagram-Account für dein Café erstellen.
Frage: Welche Kosten kommen bei einer Caféeröffnung auf mich zu?
Antwort: Die größten Kostenblöcke für Cafés sind Personal, Miete, Rohstoffe und Energie. Außerdem solltest du u.a. die Kosten für die Gewerbeanmeldung,Versicherungen und Ausstattung (Geräte, Möbel) nicht unterschätzen.
Frage: Wie finde ich Personal für mein neues Café ?
Antwort: Der Personalmangel in der Gastronomie ist gerade überall zu spüren. Beginne daher rechtzeitig mit der Suche nach Mitarbeiter:innen. Gute Möglichkeiten, um Personal zu finden sind u.a. Online-Jobbörsen, Aushänge vor Ort, das eigene Netzwerk oder Social Media. Überzeuge die Menschen von dir als Arbeitgeber mit einem guten Lohn und angemessenen Arbeitszeiten. Sei offen für Quereinsteiger:innen. Auch Nachhaltigkeit und eine angemessene Verteilung des Trinkgeldes können Argumente für deinen Betrieb sein.