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Branchentrends

Alkoholfreie Getränke liegen immer stärker im Trend

DISH
April 2025

Zwei Gläser alkoholfreie Tonics stehen schön angerichtet auf einem TischAlkoholfreie Getränke sind längst kein Randthema mehr – sie sind ein echter Trend in der Gastronomie. Und bieten sie eine große Chance: Hochwertige, kreativ inszenierte alkoholfreie Getränke sorgen für höhere Umsätze, begeisterte Gäste und eine moderne Positionierung. Von raffinierten Mocktails über edle Tonic-Pairings bis hin zu alkoholfreiem Wein – mit dem richtigen Konzept kannst du alkoholfreie Drinks zum Highlight deiner Karte machen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Trends, Produkte und Marketingstrategien sich für deine Gastronomie lohnen – und wie du alkoholfreie Alternativen erfolgreich verkaufst.

Warum alkoholfreie Getränke in der Gastronomie boomen

Alkoholfreie Getränke haben sich zu einem festen Bestandteil moderner Gastronomiekonzepte entwickelt. Immer mehr Gäste entscheiden sich bewusst zum Beispiel für alkoholfreies Bier, sei es aus gesundheitlichen Gründen, wegen der besseren Verträglichkeit oder einfach, weil sie Lust auf ein spannendes Geschmackserlebnis ohne Promille haben. Besonders in den jüngeren Generationen ist ein bewussterer Umgang mit Alkohol zu beobachten. Während es früher fast als selbstverständlich galt, bei einem Restaurantbesuch oder an der Bar Alkohol zu konsumieren, ist das heute anders.

Tipp: In der Gastronomie-Szene bewegt sich gerade sehr viel. In diesem Artikel stellen wir die Gastro-Trends des Jahres 2024 vor.

 

Alkoholfreie Alternativen zur klassischen Weinbegleitung

Wein ist die klassische Speisenbegleitung – mit seiner Säurestruktur, den Gerbstoffen und der Komplexität im Geschmack bringt er eine Tiefe mit, die einfache Softdrinks oder Säfte oft nicht erreichen. Doch auch ohne Alkohol gibt es mittlerweile großartige Alternativen, die sich ebenso gut mit Speisen kombinieren lassen und die Erwartungen anspruchsvoller Gäste erfüllen.

Tonic Water & Bitters – Alkoholfreie Trendgetränke

Tonic Water hat sich von einer simplen Beigabe für Gin zu einer hochwertigen Alternative in der Speisenbegleitung entwickelt. Seine Chinin-Bitterkeit erinnert an die Gerbstoffe im Wein und sorgt für eine raffinierte Aromatik. Besonders Dry Tonic Water mit wenig Zucker wirkt trocken und erfrischend – perfekt für Weinliebhaber:innen.

Empfohlene Foodpairings:

  • Mediterrane Gerichte → Rosmarin-Tonic oder Zitronen-Tonic
  • Herzhafte Speisen → Dry Tonic mit feiner Bitternote
  • Asiatische Küche → Yuzu-Tonic oder Ingwer-Tonic

Noch komplexer wird das Geschmackserlebnis mit Bitters, alkoholfreien Kräutertinkturen. Ein paar Tropfen in Mineralwasser oder Mocktails verstärken die Aromen und erinnern an Digestifs. Weitere Ideen findest du in unseren Cocktail-Trends 2024.

Natursäfte & Terroir-Drinks – Mehr als nur Apfelsaft

Hochwertige Direktsäfte bieten eine ausgewogene Säurestruktur und eine geschmackliche Tiefe, die sie zu einer idealen alkoholfreien Weinbegleitung macht. Besonders Säfte mit feiner Fruchtsäure oder leicht herben Noten eignen sich gut für die Gastronomie.

Empfohlene Säfte als Weinersatz:

  • Johannisbeersaft → Fruchtig, tanninreich – perfekt zu Wildgerichten
  • Rhabarbersaft → Herb und erfrischend – eine tolle Alternative zu Roséwein
  • Quittennektar → Feine Säure, elegante Aromen – harmoniert wunderbar mit Käse
  • Birnensaft (z. B. Williams Christ) → Vollmundig – ideal für Desserts

Ein besonders spannender Ansatz ist das Terroir-Prinzip, bei dem Säfte je nach Region und Anbauweise unterschiedliche Nuancen entwickeln – ähnlich wie Wein.

Verjus – Das vergessene Juwel

Verjus, der Saft unreifer Trauben, war lange in Vergessenheit geraten, erlebt aber aktuell ein Comeback. Seine milde Säure macht ihn zu einer eleganten Alternative zu Weißwein – frisch, fruchtig und vielseitig einsetzbar.

Empfohlene Foodpairings mit Verjus:

  • Fisch & Meeresfrüchte → Betont die Frische des Gerichts
  • Geflügel & Salate → Sorgt für eine feine Balance
  • Leichte Sommergerichte → Pur oder als Spritz mit Soda und Kräutern

 

Alkoholfreie Cocktails & Spirituosen: No & Low ABV

Alkoholfreie Cocktails sind längst keine langweiligen Fruchtsaftmischungen mehr. Statt der klassischen „Virgin Colada“ oder „Kinder-Cocktails“ setzen Bars und Restaurants zunehmend auf raffinierte Mocktails mit hausgemachten Sirups, frischen Kräutern und komplexen Aromen. Dazu kommen immer mehr alkoholfreie Spirituosen, die Gin, Rum oder Aperitif-Alternativen ersetzen.

Mocktails – Anspruchsvolle alkoholfreie Cocktails

Gute alkoholfreie Cocktails überzeugen durch Tiefe, Balance und eine interessante Aromastruktur. Statt einfach nur Saft und Sirup zu mischen, geht es darum, verschiedene Geschmackskomponenten gezielt aufeinander abzustimmen:

  • Säure für Frische (Zitrone, Limette, Verjus, Apfelessig)
  • Süße für Harmonie (Honig, Ahornsirup, Fruchtreduktionen)
  • Bitterkeit für Tiefe (Tonic, Grapefruit, alkoholfreier Wermut)
  • Kräuter & Gewürze für Raffinesse (Basilikum, Rosmarin, Ingwer, Kardamom)

Beliebte alkoholfreie Cocktails:

  • „Basil Smash Zero“: Frische Basilikumblätter, Zitronensaft, Agavensirup, Tonic Water
  • „Espresso & Spice“: Cold Brew Coffee, Vanille, Zimt, Mandelmilchschaum
  • „Sour ohne Promille“: Alkoholfreier Whisky-Ersatz, Zitronensaft, Aquafaba, Ahornsirup

Durch den Einsatz von Bitters, Tee-Reduktionen oder fermentierten Zutaten entstehen Mocktails mit der gleichen Raffinesse wie klassische Cocktails, nur ohne Alkohol.

Alkoholfreie Spirituosen – Volée, Seedlip & Co.

Ein absoluter Gamechanger in der Barwelt sind alkoholfreie Destillate, die klassische Spirituosen wie Gin oder Rum ersetzen. Diese werden mit ähnlichen Verfahren hergestellt, jedoch ohne Alkoholgehalt oder mit späterer Entalkoholisierung.

Empfohlene alkoholfreie Spirituosen:

  • Seedlip: der Klassiker unter den alkoholfreien Destillaten, mit Varianten von frisch-zitronig bis würzig
  • Volée: deutsche Alternative, perfekt für alkoholfreie Spritz-Varianten
  • Lyre’s: breite Palette an Spirituosen-Alternativen (von Whisky bis Rum)

Mit diesen Produkten lassen sich klassische Drinks wie alkoholfreier Gin Tonic, Mojito oder Aperol Spritz ohne Qualitätsverlust umsetzen.

Low ABV – Der Mittelweg zwischen Alkohol und Alkoholfrei

Neben völlig alkoholfreien Drinks sind auch Low ABV-Getränke (Low Alcohol by Volume) ein wachsender Trend. Hier geht es um Getränke mit einem sehr niedrigen Alkoholgehalt – oft unter 5 % – die aber dennoch ein gewisses Aroma und Mundgefühl bewahren.

Typische Low ABV-Konzepte:

  • Vermouth Spritz mit alkoholfreiem Sekt & Soda
  • Alkoholarmer Negroni mit entalkoholisiertem Campari-Ersatz
  • Schaumweine mit reduziertem Alkoholgehalt (unter 2 %)

 

Alkoholfreier Wein: Fluch oder Segen?

Die größte Herausforderung bei alkoholfreiem Wein ist der Verlust an Körper, Aroma und Struktur, der durch die Entalkoholisierung entsteht. Alkohol trägt wesentlich zum Mundgefühl und zur Aromafülle eines Weins bei. Ohne ihn wirken viele Weine wässrig oder unausgewogen.

Moderne Verfahren wie die Vakuumdestillation oder die Spinning Cone Column-Technologie ermöglichen es jedoch, den Alkohol zu entfernen, ohne die Aromen komplett zu zerstören. Zudem arbeiten viele Produzenten mit nachträglicher Aromarückführung oder gezielter Fasslagerung, um den Weinen mehr Tiefe zu verleihen.

Was macht einen guten alkoholfreien Wein aus?

Nicht jeder entalkoholisierte Wein ist eine gute Wahl. Achte auf folgende Punkte:

  • Säurestruktur: Eine ausgewogene Säure ist entscheidend, um Frische zu bewahren.
  • Gerbstoffe: Gerade bei Rotweinen sorgen Tannine für Mundgefühl und Tiefe.
  • Zuckeranteil: Viele alkoholfreie Weine sind zu süß; trockene Varianten bieten meist das bessere Geschmackserlebnis.

Besonders spannend sind auch alkoholfreie Schaumweine, die durch ihre Kohlensäure das Fehlen des Alkohols ausgleichen und eine erfrischende Alternative zu Champagner & Prosecco darstellen.

 

So verkaufst du erfolgreich alkoholfreie Alternativen

Ein hochwertiges Angebot an alkoholfreien Getränken allein reicht nicht – der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Präsentation und Vermarktung. Viele Gäste entscheiden sich intuitiv für Getränke, die ihnen bekannt oder besonders attraktiv präsentiert werden. Damit alkoholfreie Alternativen nicht nur ein „Notnagel“ auf der Karte bleiben, sondern aktiv nachgefragt werden, braucht es cleveres Marketing, geschultes Personal und eine strategische Positionierung.

Kreative Getränkekarte mit Storytelling

Die Art und Weise, wie du deine alkoholfreien Getränke präsentierst, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bestellrate. Statt sie einfach ans Ende der Karte zu setzen, sollten sie als gleichwertige Alternative zu alkoholischen Getränken dargestellt werden.

  • Kreative Namen & Beschreibungen: Gäste kaufen Emotionen, keine Zutatenlisten. Ein „Gartenkräuter-Spritz mit hausgemachtem Basilikum-Shrub“ klingt viel attraktiver als „alkoholfreier Drink mit Basilikum“.
  • Visuelle Gestaltung: Verwende hochwertige Fotos oder Illustrationen, um die Getränke ansprechend darzustellen.
  • Eigene Kategorie für alkoholfreie Alternativen: Eine eigene Sektion „Signature Mocktails & Zero-Proof Drinks“ macht deutlich, dass es sich nicht um eine langweilige Ersatzlösung handelt.

Alkoholfreie Drinks als Erlebnis inszenieren

Gäste lieben es, wenn sie neue Geschmackserlebnisse entdecken können. Sprich verschiedene Sinne an, um alkoholfreie Alternativen besonders attraktiv zu machen:

  • Aromen und Texturen: Spiele mit rauchigen, bitteren oder fermentierten Noten, um Tiefe und Komplexität zu erzeugen.
  • Optik und Präsentation: Hochwertiges Glas, frische Kräuter, dekorative Eiswürfel oder spezielle Garnituren heben das Erlebnis auf ein neues Level.
  • Besondere Zubereitungsmethoden: Live-Mixing am Tisch, Nebeleffekte mit Trockeneis oder spezielle Serviertechniken machen alkoholfreie Drinks zu einem Highlight.

Upselling durch Beratung & Empfehlung

Das Servicepersonal spielt eine entscheidende Rolle beim Verkauf alkoholfreier Alternativen. Statt nur Bestellungen aufzunehmen, sollten sie aktiv Empfehlungen aussprechen:

  • Gezielte Vorschläge: „Darf ich Ihnen unseren Hibiskus-Spritz mit fermentierter Johannisbeere empfehlen?“
  • Foodpairing: „Zu Ihrem gegrillten Fisch passt unser Quitten-Tonic – er bringt die fruchtige Frische, die sonst ein Weißwein hätte.“
  • Mitarbeiterschulungen: Verkostungen und Trainings helfen dem Team, die Drinks mit Begeisterung zu verkaufen.

Premium-Preise durch hochwertige Zutaten rechtfertigen

Viele Gäste erwarten, dass alkoholfreie Drinks günstiger sind – dabei steckt oft genauso viel Handwerk, Qualität und Know-how drin wie in alkoholischen Cocktails.

  • Preisstrategie: Hochwertige alkoholfreie Cocktails auf Augenhöhe mit klassischen Cocktails bepreisen.
  • Mehrwert kommunizieren: „Dieser Drink wird mit kaltgepresstem Ingwer-Elixier und fermentierten Früchten hergestellt – ein echtes Geschmackserlebnis.“
  • Hochwertige Zutaten nutzen: Gäste zahlen gerne mehr für besondere Aromen und handwerkliche Qualität.

Profi-Tipp: Entwickle ein Signature-Getränk, das es nur in deinem Restaurant gibt – das sorgt für Alleinstellung und Wiedererkennungswert.

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