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Branchentrends

DIY-Restaurants: Was steckt hinter dem Do-It-Yourself-Trend in der Gastronomie?

DISH
Januar 2025

Garnelen in einem Löffel werden mit Stäbchen in den Hot Pot gelegt.

„Selbst ist der Gast!“ Der Do-It-Yourself-Trend (DIY) erobert Restaurants weltweit und schafft völlig neue Konzepte, bei denen die Gäste nicht nur zuschauen, sondern aktiv mitgestalten. In diesem Artikel erklären wir dir, was hinter dem DIY-Konzept steckt, welche verschiedenen Formen es gibt und wie du als Gastronom davon profitieren kannst. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Vorteile, aber auch auf die Herausforderungen, die es mit sich bringt.

 

Was sind DIY-Restaurants?

In der Gastronomie geht es längst nicht mehr nur darum, den Gästen ein gutes Essen zu servieren – heute sind es oft die Erlebnisse, die zählen. Und selber etwas herzustellen oder zu machen, ist wohl das ultimative Erlebnis. Kein Wunder, dass sich der Do-It-Yourself-Trend (DIY) in vielen Bereichen etabliert hat: Ob beim Heimwerken, bei dem Menschen auf Plattformen wie YouTube Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Renovierungen oder Möbelbau finden, oder in der Mode, wo DIY-Projekte wie das Upcycling von Kleidung immer beliebter werden.

Auch im Gastronomiebereich lässt sich seit einigen Jahren Vergleichbares beobachten, wenn Kochboxen-Anbieter wie HelloFresh „nur“ die Zutaten und die Anleitung liefern – die Zubereitung übernehmen die Kundinnen und Kunden selbst. Und auch in Restaurants hält der DIY-Trend Einzug. Zum Beispiel Roastbeef und buntes Gemüse zum Selberbraten, entweder im eigenen Restaurant, einer angemieteten Location oder bei deinen Gästen zuhause. In jedem Fall bedeutet das: Deine Gäste werden nicht nur bekocht, sondern dürfen selbst Hand anlegen und ihr Essen nach ihren eigenen Vorlieben zubereiten.

 

Verschiedene Formen von DIY-Restaurants

DIY-Restaurants gibt es in zahlreichen Varianten, die sich in ihrer Ausführung und dem Grad der Gäste-Beteiligung unterscheiden. Zu den gängigsten Formen gehören:

Salatbars und Buffets

Eine Form, die wohl jeder kennt, sind Restaurants mit Salatbars oder Buffets, bei denen Gäste ihre Speisen selbst zusammenstellen. Hier wird der DIY-Charakter in seiner einfachsten Form umgesetzt. Die Restaurantkette Dean & David beispielsweise bietet Gästen eine große Auswahl an frischen Zutaten, um individuelle Salatschalen und Bowls zu kreieren.

Grill-Restaurants

In Grill-Restaurants wie dem Hanssam Korean Grill & Dining in München erhalten die Gäste rohes Fleisch und Gemüse, das sie selbst an einem Grill in der Tischmitte zubereiten. Dieses Konzept bringt nicht nur Spaß, sondern schafft auch ein gemeinschaftliches Erlebnis, das besonders in geselliger Runde gut ankommt.

Pizza-Stationen

Ein weiteres beliebtes DIY-Konzept findet sich in Pizzerien, in denen Gäste ihre Pizza selbst belegen. In vielen Städten gibt es Filialen der Kette L’Osteria, die Gästen ermöglicht, ihre eigene Pizza aus verschiedenen Belägen zusammenzustellen. Der Teig und eine Hälfte der Pizza wird vom Restaurant vorbereitet, den Rest bestimmen die Gäste.

Hot Pot

In asiatischen Restaurants, besonders in China und Japan, hat sich das Hot-Pot-Prinzip etabliert. Ein großer Topf mit Brühe wird in der Mitte des Tisches platziert, und die Gäste geben nach und nach verschiedene Zutaten wie Fleisch, Fisch oder Gemüse in den Topf. Eine Variante sind die vielen Fondue-Restaurants – auch hier muss man die Zutaten selber in den Käse halten.

Kochkurse im Restaurant sind ebenfalls eine Variante von DIY – und eine spannende Möglichkeit, deinen Umsatz zu steigern. Unter Anleitung eines Profikochs bereiten die Gäste ihr eigenes Menü zu – und lernen dabei neue Techniken und Tricks.

 

Unterschiede zu klassischen Restaurantkonzepten

Im Gegensatz zum klassischen Restaurant, bei denen der Gast seine Bestellung aufgibt und das fertige Gericht serviert bekommt, steht in DIY-Restaurants die aktive Beteiligung im Vordergrund. Die Rolle des Restaurants ändert sich dabei: Du bist nicht mehr reiner Anbieter von Speisen, sondern stellst einen Ort zur Verfügung, der den Rahmen und die Ressourcen für ein interaktives und selbstbestimmtes Kocherlebnis bereitstellt.

Die Küche eines DIY-Restaurants übernimmt dabei vor allem vorbereitende Aufgaben wie das Schneiden von Zutaten, das Bereitstellen von Kochutensilien oder die Vorarbeit für komplexe Gerichte. Dann können die Gäste – unter der fachkundigen Anleitung von Profis – mitkochen, etwa beim „Zur Werkstatt“ im schweizerischen St. Gallen. Oder sie sind ganz allein tätig wie beim Hot Pot.

 

Warum funktioniert das DIY-Konzept in der Gastronomie?

Das DIY-Konzept trifft genau den Zeitgeist: Menschen wollen Individualität und Eigenverantwortung – und genau das bieten DIY-Restaurants. Gäste können kreativ sein, selbst bestimmen, welche Zutaten sie nutzen und wie sie ihr Essen zubereiten. Gerade in einer Zeit, in der bewusster Konsum und Nachhaltigkeit im Fokus stehen, kommt dieses Prinzip gut an.

Eine andere Idee, Gastronomie nachhaltig zu denken, ist die Zero-Waste-Küche. Unser Blogpost stellt das Konzept etwas genauer vor.

Zusätzlich stärkt DIY das Gemeinschaftsgefühl: Gemeinsam am Tisch zu kochen bringt Freunde, Freundinnen und Familie näher zusammen. Der Restaurantbesuch wird zum Erlebnis, an das sich die Gäste gerne erinnern – weit mehr als nur eine Mahlzeit!

 

DIY-Restaurants: Vorteile für Gastronomen

DIY-Restaurants sind nicht nur ein Erlebnis für deine Gäste, sie bringen auch für dich als Gastronom bzw. Gastronomin handfeste Vorteile.

1. Personalkosten sparen

Da die Gäste selbst einen Teil des Kochens übernehmen, kannst du bei den Personalkosten sparen. Ein kleineres Team übernimmt nur noch die Vorbereitung, etwa das Zuschneiden der Zutaten oder das Bereitstellen der Kochstationen. Das spart nicht nur Geld, sondern sorgt auch für mehr Flexibilität, wenn es mal eng wird mit dem Personal.

2. Mehr Gästezufriedenheit:

Selbst Hand anzulegen macht Spaß! Wenn Gäste ihr Essen nach eigenen Wünschen gestalten können, steigert das die Zufriedenheit enorm. Sie bestimmen, was auf den Teller kommt – das sorgt für Individualität und ein besonderes Erlebnis, an das man sich gerne erinnert. Die Folge: zufriedene Gäste, die wiederkommen und dein Restaurant weiterempfehlen.

3. Abheben von der Konkurrenz:

Im hart umkämpften Gastronomiemarkt ist es nicht einfach, herauszustechen. Ein DIY-Restaurant bietet dir die perfekte Möglichkeit, dich von der Masse abzuheben. Gäste lieben einzigartige Erlebnisse, und mit einem DIY-Konzept bietest du genau das. So machst du dein Restaurant zu einem Ort, den man nicht so schnell vergisst.

4. Interaktion und Social Media Boost:

DIY-Restaurants laden geradezu dazu ein, Erlebnisse zu teilen – ob am Tisch oder online. Gäste posten gern ihre selbst zubereiteten Kreationen auf Social Media, was deinem Restaurant zusätzliche Reichweite verschaffen kann. Das sorgt nicht nur für volle Tische, sondern auch für digitale Sichtbarkeit und neue Gäste.

 

Herausforderungen bei der Umsetzung eines DIY-Restaurants

So spannend das DIY-Konzept auch ist, es bringt einige Hürden mit sich. Um langfristig Erfolg zu haben, müssen diese Hindernisse gut durchdacht und bewältigt werden.

1. Logistik

Alles muss top organisiert sein: frische Zutaten, genügend Vorräte und eine gut geplante Lagerung. Auch die Ausstattung, z. B. Grills oder Hot Pots am Tisch, muss sicher und leicht bedienbar sein. Ohne gute Planung läuft hier nichts.

2. Gästebetreuung

Selbst machen ist toll, aber nicht ohne Hilfe. Dein Team muss den Gästen die richtige Balance zwischen Anleitung und Eigenverantwortung bieten. Gut geschultes Personal, das bei Fragen zur Seite steht, ist hier der Schlüssel.

3. Hygiene und Sicherheit

Gäste, die selbst mit Lebensmitteln hantieren, bedeuten mehr Aufwand bei Hygiene und Sicherheit. Klare Anweisungen und die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln sind Pflicht, ebenso wie Vorsichtsmaßnahmen bei der Nutzung heißer Geräte.

4. Platzbedarf und Ausstattung

DIY erfordert Platz – für Kochstationen oder Grills am Tisch. Gerade kleinere Restaurants könnten hier an ihre Grenzen stoßen. Zudem kann die spezielle Ausstattung teurer sein als in herkömmlichen Restaurants.

 

Tipps für die erfolgreiche Umsetzung

Damit dein DIY-Restaurant ein voller Erfolg wird, hier einige erprobte Tipps:

1. Personal gut schulen

Dein Team ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie sollten die Gäste freundlich anleiten, ohne dabei zu viel vorwegzunehmen. Es geht darum, präsent zu sein, aber den Gästen das Gefühl zu geben, dass sie alles selbst im Griff haben. Locker, hilfsbereit und aufmerksam – das kommt immer gut an!

2. Flexibles Angebot

DIY muss nicht das ganze Restaurant bestimmen. Biete es als Extra an, z. B. bei Buffets oder an speziellen Aktionstagen. So sprichst du sowohl neugierige DIY-Fans als auch traditionelle Gäste an. Die Mischung macht’s!

3. Erlebnis im Fokus

DIY lebt vom Erlebnisfaktor. Nutze Social Media clever, indem du Gäste animierst, ihre Kreationen zu teilen. Ein Foto von der selbstgemachten Pizza oder dem Grill-Spaß am Tisch sorgt für Aufmerksamkeit und ist kostenlose Werbung für dein Restaurant.

4. Technik clever nutzen

Moderne Technik kann das DIY-Erlebnis noch spannender machen. Tablets oder QR-Codes am Tisch mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern auch unerfahrenen Gästen den Einstieg. Es sieht schick aus und sorgt für ein reibungsloses Erlebnis.

5. Frische, hochwertige Zutaten

DIY ist vor allem dann ein Erfolg, wenn die Gäste mit Top-Zutaten arbeiten. Stelle sicher, dass deine Zutaten frisch, hochwertig und abwechslungsreich sind. So wird der DIY-Prozess zum kulinarischen Highlight – und deine Gäste schwärmen nicht nur vom Erlebnis, sondern auch vom Geschmack.

Du willst wissen, wie man in der Gastro richtig durchstartet? Spannende Insights gibt’s in unserem Blogpost „12 Tipps, wie du erfolgreich in der Gastronomie wirst“.

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