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Fachwissen

Lukrative Außengastronomie: Welche Vorschriften gelten?

DISH
Juli 2023

Der Außenbereich eines Restaurants

Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, zieht es die Menschen ins Freie: Einen Kaffee oder das Mittagsessen draußen genießen, klingt dann perfekt. Seit der Corona-Pandemie sind Außenbereiche noch gefragter. Mache dir den Trend der Außengastronomie zunutze und locke Gäste mit einem Outdoor-Bereich in dein Lokal. Wir erklären dir, welche Regeln für die Außengastro gelten.

 

Gastronomie-Außenbereich auf öffentlicher oder privater Fläche?

Ob Biergarten, eine Terrasse mit Blick ins Grüne oder ein paar Tische in der Fußgängerzone: Während der Outdoor-Saison bleibst du mit einem gelungenen Außenbereich konkurrenzfähig. So sicherst du dir wertvollen Umsatz und wirst schon bald zum Lieblingsrestaurant deiner Gäste.

Du möchtest deinen eigenen Outdoor-Bereich eröffnen? Dann beachte bestehende Vorschriften, die bereits vor der Inbetriebnahme gelten. Je nachdem, ob es sich um eine private oder öffentliche Fläche handelt, unterscheidet sich die Vorgehensweise – doch in beiden Fällen benötigst du dafür eine Genehmigung.

Einfacher ist es, wenn du deinen bestehenden Gastrobetrieb auf eigenem Boden um eine Außenfläche erweitern möchtest. Dann brauchst du deine Gaststättenerlaubnis bloß, um die Nutzung des Außengeländes auszuweiten. Das zuständige Amt kontrolliert dann, ob Satzungen und Vorschriften wie der Brand- und Lärmschutz eingehalten werden.

Neben den bundesweiten Regelungen gelten in manchen Kommunen lokale Satzungen. Fest steht: Der private Außenbereich muss zwar beim Bauamt angemeldet werden, du benötigst für ihn allerdings keine Sondererlaubnis – für öffentliche Flächen hingegen schon.

 

Sondergenehmigung für den Außenbereich: Unterstützung seit Corona-Pandemie

Nicht immer steht auf dem eigenen Grundstück genug Fläche für einen Außenbereich zur Verfügung. Du betreibst ein Café in der Fußgängerzone oder ein Restaurant am Straßenrand? Dann erschaffe deine Außengastronomie auf öffentlicher Fläche.

Dafür benötigst du eine von der Stadtverwaltung ausgestellte Genehmigung zur Sondernutzung. Die zuständige Stelle prüft dann, ob der Verkehr durch dein Vorhaben beeinträchtigt wird. Während der Corona-Pandemie durften bis Ende 2022 ausnahmsweise auch Parkplätze und weitere Flächen für die Außengastro genutzt werden.

Zusätzlich entfiel die zu zahlende Gebühr für eine Sondererlaubnis. So sollte die Gastronomiebranche unterstützt werden – schließlich litt diese besonders unter Beschränkungen und finanziellen Einbußen. Doch gilt diese Ausnahme weiterhin für 2023?

Von der Gebühr wird nicht mehr grundsätzlich abgesehen – informiere dich hierzu bei deiner Kommune. Sie entscheidet auch darüber, ob du Parkplätze weiterhin mit Tischen und Stühlen ausstatten darfst.

Solltest du in deinem Betrieb alkoholische Getränke ausschenken, benötigst du laut behördlicher Auflagen eine Konzession als zusätzliche Genehmigung für deine Außengastro.

 

Nach der Öffnung: Vorschriften für die Außengastro

Hast du deinen Gastronomie-Außenbereich erfolgreich angemeldet, musst du dich auch nach der Inbetriebnahme an einige Vorschriften halten. Während einzelne Bestimmungen standortabhängig gelten, gibt das Immissionsschutzgesetz bundesweite Regeln vor.

Gastronomie mit Außenbereich: Öffnungszeiten und Lärmschutz

Fragst du dich, wie lange dein Außengelände bei warmen Temperaturen geöffnet bleiben darf? Bundesweit gilt eine Nachtruhe von 22 Uhr bis 6 Uhr. Die genaue Sperrzeit bestimmt jedoch das jeweils zuständige Ordnungsamt.

Meistens liegt die maximale zulässige Öffnungszeit für Außenbereiche am Abend zwischen 22 Uhr und 24 Uhr. Zu besonderen Anlässen wie Fußball-Weltmeisterschaften gelten oft Ausnahmen – dann dürfen Lokale länger geöffnet bleiben.

Während der Nachtruhe solltest du auch die Regelungen zum Lärmschutz beachten: Beispielsweise darf deine Außengastro im urbanen Gebiet einen Lärmpegel von 45 Dezibel nicht überschreiten. Das entspricht etwa der Lautstärke eines leisen Radios oder dem Miauen einer Katze.

Hier findest du die wichtigsten Dezibel-Grenzwerte für den Lärmpegel in der Außengastronomie im Überblick. Die Angaben stammen aus der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm.

Ort Immissions-Richtwert tagsüber Immissions-Richtwert während der Nachtruhe
Gewerbegebiet 65 dB 50 dB
Urbanes Gebiet 63 dB 45 dB
Kerngebiet, Dorfgebiet, Mischgebiet 60 dB 45 dB
Allgemeines Wohngebiet, Kleinsiedlungsgebiet 55 dB 40 dB
Reines Wohngebiet 50 dB 35 dB

 

Genaue Informationen zum Thema Sperrstunden in der Gastronomie findest du in unserem Blogbeitrag.

Luftreinhaltung

Das Immissionsgesetz behandelt hinsichtlich der Luftverschmutzung lediglich Schadstoffe. Jedoch entstehen in der Außengastronomie auch durch Grills oder Fritteusen unangenehme Gerüche. Sorge dafür, dass Abluft durch entsprechende Vorrichtungen ungestört abgeführt wird. So schützt du nicht nur Anwohnende: Auch Gäste möchten in der frischen Luft sitzen, und nicht zuletzt fühlt sich auch das Servicepersonal bei sauberer Luft wohler.

Lichtimmission

Passt zu deinem Restaurant besser Kerzenschein oder ein heller LED-Strahler? Spätestens wenn die Dämmerung einsetzt, benötigst du einige Lichtquellen für deinen Außenbereich. Zum Thema Lichtimmission existiert zwar keine bundesweite Verordnung. Dennoch hat die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft eine Licht-Richtlinie veröffentlicht.

Ähnlich den Lärmschutz-Vorgaben sind in dieser Richtlinie genaue Angaben zu beeinträchtigender Lichtwirkung festgehalten. Dort erfährst du auch, welche Lichtstärke für Lokale in verschiedenen Umgebungen geeignet ist. Mit indirekter Beleuchtung vermeidest du nicht nur Blendungen, sondern schaffst gleichzeitig eine gemütliche Atmosphäre für deinen Gastronomie-Außenbereich.

Weitere Tipps für deinen Outdoor-Bereich

Nachhaltigkeit in der Gastronomie wird immer bedeutender. Achte auf eine umweltgerechte Müllentsorgung, um die Umwelt auch abseits des Immissionsschutzgesetzes zu schonen. Vermeide herumliegende Plastikverpackungen in Beeten sowie Servietten auf Gehwegen.

Eine aufgeräumte Kulisse macht zudem deine Gäste glücklich und hinterlässt einen positiven Eindruck. Sie werden den Genuss im Freien lieben und du darfst dich auf zahlreiche Reservierungen für die warme Saison freuen!

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