Gastronomie-Trends: So verlief 2024 für die Gastro
DISH
Dezember 2024
Das Jahr 2024 brachte frischen Wind in die Gastronomie. Früher beliebte, zwischenzeitlich aber etwas stiefmütterlich wahrgenommene Lunch- und Brunchangebote feierten ein starkes Comeback, während flexible Menükonzepte und spontane Restaurantbesuche immer mehr an Bedeutung gewannen. Besonders im Sommer eroberten Außengastronomie und Streetfood die Szene und boten abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse. Wir stellen die aktuellen Trends in der Gastronomie des Jahres 2024 vor und geben einen spannenden Ausblick auf das kommende Jahr.
Inhalt
- Gastro-Trend #1: Lunch und Brunch feiern Comeback
- Gastro-Trend #2: Weg von starren Menüs, hin zu mehr Flexibilität
- Gastro-Trend #3: Spontan essen gehen statt langfristig reservieren
- Gastro-Trend #4: Kennenlernpreise als Chance für neue Gäste
- Gastro-Trend #5: Außen-Gastro und Streetfood
- Gastro-Trend #6: Preise mussten angepasst werden
- Gastro-Trend #7: KI findet ihren Weg in die Gastronomie
- Trend-Ausblick: Was 2025 auf die Gastronomie zukommt
Gastro-Trend #1: Lunch und Brunch feiern Comeback
In der Gastronomie zeichnete sich 2024 ein für viele wohl unerwarteter Trend ab: Die klassischen Tageszeiten Mittagessen (Lunch) und Brunch gewannen wieder an Bedeutung. Während viele Restaurants in den letzten Jahren den Fokus auf abendliche Öffnungszeiten und aufwendige Menüs legten, rückten scheinbar „unwichtige“ Zeiten wieder stärker in den Vordergrund. Gäste wünschen sich Angebote, die sich spontan in ihren Alltag integrieren lassen – sei es ein entspanntes Essen in der Mittagspause oder ein genussvoller Sonntagsbrunch.
Gastro-Trend #2: Weg von starren Menüs, hin zu mehr Flexibilität
Immer mehr Fine-Dining-Restaurants verabschiedeten sich 2024 von starren Menü- und Zeitkonzepten, die den Gästen wenig Spielraum ließen. Heute steht jedoch nicht mehr nur die Küche, sondern das Gesamterlebnis im Mittelpunkt. Gastronomiebetriebe, die auf spontane und individuelle Angebote setzen, schaffen eine einladendere Atmosphäre – und das zahlt sich aus: Gäste kommen nicht nur wegen des Essens wieder, sondern auch wegen des Gefühls, willkommen zu sein – Stichwort: Emotional Selling.
Gastro-Trend #3: Spontan essen gehen statt langfristig reservieren
Statt lange im Voraus zu reservieren, entschieden sich Gäste 2024 immer häufiger spontan für einen Restaurantbesuch. Dies spiegelt nicht nur veränderte Konsumgewohnheiten wider, sondern auch die aktuellen Herausforderungen der Gastronomie. Personalmangel, gestiegene Kosten für Waren und Energie, die Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer sowie die allgemeine Inflation gehörten ebenfalls zu den wichtigsten Trends in der Gastronomie – und setzten im abgelaufenen Jahr die Branche weiterhin massiv unter Druck. Gleichzeitig war der Restaurantbesuch für viele Menschen das erste, woran sie sparten, wenn das Budget knapp wurde. Das Phänomen ließ sich landauf, landab beobachten: Wo früher Tische oft Wochen im Voraus reserviert wurden, fällt die Entscheidung heute häufig erst kurzfristig – oder ganz aus.
Bleibe flexibel gehe auf die veränderten Bedürfnisse ein. Das könnte beispielsweise durch moderne Tools wie ein digitales Reservierungsbuch geschehen, das auch Last-minute-Buchungen ermöglicht, oder durch Gerichte, die spontan und ohne großen Aufwand bestellt werden können.
Gastro-Trend #4: Kennenlernpreise als Chance für neue Gäste
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit setzen immer mehr Gastronomen und Gastronominnen auf kreative Preisstrategien, um neue Gäste zu gewinnen. Ein bewährter Ansatz: Kennenlernpreise unter der Woche. So können Restaurants ihre Auslastung an ruhigeren Tagen steigern und gleichzeitig eine neue Zielgruppe ansprechen, die zum Beispiel hochpreisige Restaurants bisher vielleicht als zu kostspielig empfand.
Überlege, wie du ruhige Wochentage durch preislich attraktive Angebote beleben kannst. Ob kleinere Menüs, besondere Aktionen oder Rabatte für bestimmte Zeiten – solche Maßnahmen bieten die Möglichkeit, Hemmschwellen abzubauen und neue Gäste für dein Restaurant zu begeistern. Und wer weiß: Vielleicht bleibt aus dem einmaligen Kennenlernen ein langfristiger Gast.
Gastro-Trend #5: Außen-Gastro und Streetfood
In den Sommermonaten 2024 probierten viele Restaurants und Lokale innovative Konzepte aus, um ihre Gäste im Freien zu bewirten. Ein Beispiel ist die Einrichtung von temporären Außenbereichen auf Gehwegen oder Parkplätzen. Einige Restaurants nutzten diese Gelegenheit, um nicht nur die Kapazität zu erhöhen, sondern ihr Angebot zu diversifizieren. So boten sie beispielsweise außen Korean BBQ oder Sushi in einem unkomplizierten À-la-carte-Format an bzw. nahmen im Außenbereich Finger Food oder Fast Food wie Burger ins Angebot auf.
Gastro-Trend #6: Preise mussten angepasst werden
Wir hatten es bereits mehrfach erwähnt: In der Gastronomie war auch 2024 das Thema „Preise“ weiterhin das Trend-Thema überhaupt. Besonders betroffen war der mittlere bis gehobene Bereich, der sich mit einem enormen Kostenanstieg konfrontiert sah, während die Nachfrage nicht im gleichen Maße mitwuchs. Viele Lokale scheuten sich jedoch häufig, diese Belastungen an die Gäste weiterzugeben – aus Angst, Stammgäste zu verlieren oder weniger neue Besucherinnen und Besucher anzuziehen.
Doch eines ist klar: Langfristig sind Preisanpassungen unvermeidlich, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Die Realität zeigt, dass viele Restaurants an den Grenzen der Selbstausbeutung operieren, um den Anschein stabiler Preise aufrechtzuerhalten. Ein Verhalten, das nicht nur den Betrieben selbst schadet, sondern auch die Qualität und Attraktivität des Angebots gefährdet.
Transparenz und Kommunikation sind für dich entscheidend. Gäste sind durchaus bereit, für Qualität und ein gutes Erlebnis mehr zu zahlen – wenn sie den Grund dafür verstehen. Erkläre offen, warum Preisanpassungen notwendig sind, und betone, dass sie der Sicherung von Qualität und Service dienen.
Gastro-Trend #7: KI findet ihren Weg in die Gastronomie
Dass sich im Jahr 2024 die Gastronomie stark gewandelt hat, lag nicht zuletzt auch am Boom der künstlichen Intelligenz (KI). In vielen Restaurants spielt sie mittlerweile eine große Rolle, indem KI-gestützte Systeme zum Beispiel die gesamten Abläufe beschleunigen. Intelligente Kassensysteme automatisieren Bestell- und Zahlungsprozesse, während selbstlernende Software die Lagerverwaltung optimiert. Zudem setzten 2024 immer mehr Großküchen und Kantinen auf KI, um den Zutatenbedarf präzise zu planen und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Auch wenn KI zu den größten Trends in der Gastronomie gehört, blieben < a href=”https://www.dish.co/DE/de/blog/serviceroboter-in-der-gastronomie/”>intelligente Service-Roboter”>, die in einigen Restaurants einfache Aufgaben wie das Servieren von Speisen und das Abräumen von Geschirr übernahmen, noch ein Nischenphänomen. Etwas anders sah die Situation bei Kochrobotern aus. Hier wurden im Jahr 2024 die größten Fortschritte erzielt. Ein Meilenstein: Die Ankündigung der Döner-Franchise-Kette Mangal x LP10 (mitbegründet von Fußballweltmeister Lukas Podolski), in Deutschland und Polen bis zu 2.400 autonome Kochroboter einzusetzen, um die Zubereitung von Döner und anderen türkischen Spezialitäten zu automatisieren.
Die Digitalisierung ist längst in der Gastronomie angekommen. Für Gastronomen und Gastronominnen gilt es nun, die Potenziale dieser Technologien zu erkennen – und aktiv in die Digitalisierung zu investieren, um ihre Vorteile zu nutzen.
Trend-Ausblick: Was 2025 auf die Gastronomie zukommt
Für das kommende Jahr zeichnen sich bereits heute mehrere Trends ab, die für die Gastronomiebranche ganz wichtig werden könnten. Ein kleiner Ausblick:
1. Rückbesinnung auf Tradition und regionale Zutaten
In einer schnelllebigen Welt wünschen sich Gäste weiterhin Entschleunigung durch einfache, nachhaltige Gerichte, die Tradition und Regionalität betonen. 2025 werden daher viele Restaurants verstärkt auf regionale und saisonale Zutaten setzen. Authentische Gerichte wie Maultaschen, Rinderbraten und Knödel werden mit modernen Akzenten präsentiert. Saisonale Highlights wie Wildkräuter, heimische Beeren und Fischarten wie Forelle oder Saibling bieten den Gästen ein authentisches Naturerlebnis. Auch lokale Käsesorten von Alpkäse bis Emmentaler verleihen den Speisekarten eine unverkennbare Identität.
2. Gesundheit und Wohlbefinden im Fokus
Gäste legen zunehmend Wert auf gesunde Ernährung. Und sehen es mittlerweile auch gern, wenn sie auf Speisekarten fermentierte Zutaten wie Sauerkraut und geräucherten Essig finden, die die Verdauung fördern und Probiotika liefern. Die Nachfrage nach alkoholfreien oder alkoholarmen Getränken bleibt weiterhin hoch – Lokale können zum Beispiel mit naturbelassenen Apfel- oder Birnencider, Naturweinen und pflanzlichen Gemüse-Cocktails das Menü geschmackvoll ergänzen. Auch ayurvedische Zutaten wie Moringa und Kurkuma werden im kommenden Jahr eine moderne, gesundheitsbewusste Note ins Angebot bringen.
Das Jahr 2024 stand ganz im Zeichen innovativer Mixgetränke: Kräftige Farben, markante Aromen und ein Fokus auf bewussten Genuss prägten die Cocktail-Trends. Von farbenfrohen Neuinterpretationen klassischer Drinks bis hin zu kreativen Zubereitungstechniken – in diesem Artikel werfen wir einen Rückblick auf die spannendsten Trendgetränke des Jahres.
3. Immer größeres vegetarisches und veganes Angebot
Der Trend zu vegetarischen und veganen Gerichten hat sich längst in Gastronomie etabliert. Und die Entwicklung geht weiter. Statt nur Fleisch und Fisch zu ersetzen, bieten immer mehr Restaurants kreative und hochwertige pflanzliche Speisen aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten an. Dieses vielfältige Angebot spricht nicht nur Menschen an, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sondern alle, die auf abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung setzen. Mehr Lokale werden auch alternative Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Tofu oder Seitan integrieren und mit innovativen Zubereitungsmethoden experimentieren, um neue Gerichte zu komponieren.
[infobox]Bist du auf den Geschmack gekommen, was aktuelle Entwicklungen in der Gastro-Branche betrifft? In diesem Blogpost nehmen wir die interessantesten Fast-Food-Trends des Jahres 2024 unter die Lupe.[/infobox]