Eigenes Franchise aufbauen: So machst du dein Restaurantkonzept franchisefähig
DISH
Februar 2025
Dein Restaurant läuft erfolgreich, deine Gäste kommen gerne wieder und der Umsatz stimmt. Aber warum nur an einem Standort erfolgreich sein? Franchising bietet dir die Möglichkeit, dein Konzept zu vervielfachen, neue Märkte zu erschließen und mit weniger eigenem Risiko zu wachsen. Anstatt selbst jeden neuen Standort aufzubauen und zu führen, holst du engagierte Partner ins Boot, die dein Konzept leben und es an weiteren Standorten umsetzen. In diesem Artikel erfährst du, wie du den Schritt zum Franchise machst und dein Restaurant-Konzept so aufbaust, dass es wachsen kann – mit dir an der Spitze!
Inhalt
- Franchise aufbauen: Ein Konzept für die Skalierung entwickeln
- Franchise gründen: Skalierbarkeit sicherstellen, Prozesse und Arbeitsabläufe standardisieren
- Eigenes Franchise gründen: Eine starke Marke (und Identität) schaffen
- Franchise-Gründung: Pilotprojekt als erster Standort
- Rechtliche und finanzielle Aspekte des Franchisings
- Franchise aufbauen: Finanzplanung und Kostenstruktur
- Franchise-Partner finden und erfolgreich den Aufbau starten
- Langfristig erfolgreich bleiben: Qualität sichern und Trends im Auge behalten
Franchise aufbauen: Ein Konzept für die Skalierung entwickeln
Die Burgerkette Hans im Glück oder die Döner-Imbisse von Mangal x LP10 (bei der auch der frühere Fußball-Weltmeister Lukas Podolski mitmischt) haben es gezeigt: Der Startschuss für ein erfolgreiches Franchise fällt mit einer durchdachten Grundidee. Dein Konzept muss das gewisse Etwas haben – eine klare Identität und einen einzigartigen Charakter, der Gäste begeistert und sie immer wiederkommen lässt. Frag dich: Was macht dein Restaurant wirklich einzigartig? Vielleicht ist es ein besonders authentisches Menü, ein außergewöhnliches Ambiente oder die Art, wie du auf Nachhaltigkeit setzt. Diese Alleinstellungsmerkmale bilden das Herz deines Konzepts und sollten die Basis für die Skalierbarkeit sein.
Ein erfolgreicher Franchise-Standort muss jedoch auch eine bestimmte Flexibilität mitbringen, um in unterschiedlichen Städten und Märkten bestehen zu können. Hier ist eine fundierte Marktanalyse entscheidend: Welche Trends und Bedürfnisse deiner Zielgruppe unterstützen dein Konzept? Der Boom im Fast-Casual-Dining und das wachsende Interesse an nachhaltigen Angeboten zeigen, dass sich das Verhalten der Gäste stetig verändert.
Schütze das geistige Eigentum deines Unternehmens und sichere dir das alleinige Nutzungsrecht deiner Marke, indem du sie und dein Markenlogo registrierst. Deine Marke und Methoden gehören zu den wertvollsten Vermögenswerten deines Unternehmens. Mit der Registrierung erhältst du das exklusive Recht zur Nutzung und kannst potenzielle Konflikte mit Franchise-Partnern vermeiden, falls diese die Marke außerhalb der genehmigten Bereiche einsetzen möchten.
Franchise gründen: Skalierbarkeit sicherstellen, Prozesse und Arbeitsabläufe standardisieren
Damit dein Franchise-Modell reibungslos funktioniert, sind klare Strukturen und standardisierte Prozesse unverzichtbar. Hier geht es darum, die Abläufe in deinem Restaurant so zu gestalten, dass sie sich einfach und effizient auf neue Standorte übertragen lassen. Dabei solltest du alle Prozesse, von der Küche bis zum Service, genau unter die Lupe nehmen und optimieren. Welche Schritte können vereinfacht, automatisiert oder standardisiert werden? Jede Routine, die für den Erfolg wichtig ist, sollte dokumentiert sein.
Das Franchise-Handbuch enthält daher alle Informationen, die deine zukünftigen Partner benötigen, um ihre Restaurants im Einklang mit deinen Markenrichtlinien aufzubauen und zu betreiben. Dazu gehören unter anderem folgende Themen:
- Allgemeine Arbeitsplatzanforderungen
- Das Restaurantkonzept
- Öffnungs- und Schließzeiten
- Anforderungen und Standards für die Ausstattung
- Typischer Grundriss des Restaurants
- Informationen zu Lieferanten und Beschaffung
- Aufbau der Speisekarte
- Lebensmittelvorschriften (Zubereitung, Service, Lagerung etc.)
- Hygiene- und Sicherheitsrichtlinien
- Abläufe im Service
- Vorgaben zur Lebensmittelproduktion, inklusive Rezepte, Portionsgrößen und Servieranweisungen
- Preisstruktur
- Kassensystem
- Innendesign und passende Einrichtung
Qualitätsstandards spielen eine zentrale Rolle. Nur wenn alle Standorte ein einheitliches Niveau bieten, kann deine Marke wachsen, ohne an Wert zu verlieren. Eine systematische Schulung deiner Partner sorgt dafür, dass jeder Standort die gleiche Qualität in Küche und Service sicherstellt, unabhängig von der jeweiligen Führung. Erfolgreiche Franchises setzen dafür häufig auf digitale Lösungen, die helfen, Bestell- und Lagerverwaltung zu koordinieren oder die Personalplanung zu vereinfachen.
Ein gut ausgearbeitetes Konzept zur Prozessstandardisierung erleichtert nicht nur die Arbeit deiner Partner, sondern schafft auch Vertrauen bei den Gästen, die an jedem Standort ein gleichbleibendes Erlebnis erwarten.
Eigenes Franchise gründen: Eine starke Marke (und Identität) schaffen
Damit dein Franchise-Konzept aus der Masse hervorsticht, brauchst du eine unverwechselbare Marke, die Gäste sofort wiedererkennen. Eine klare Markenbotschaft und ein einheitliches Erscheinungsbild helfen dabei, deine Werte und deine Vision zu transportieren – an jedem Standort. Überlege dir, welches Gefühl du bei deinen Gästen auslösen möchtest. Soll dein Restaurant eine einladende Atmosphäre mit modernem Lifestyle bieten wie die CampusSuite oder eher einen entspannten, naturnahen Charakter wie Dean & David?
Ein einheitliches Design (Corporate Design) – von der Innenausstattung über die Speisekarten bis hin zur Außenwerbung – stärkt deine Markenidentität und schafft Wiedererkennbarkeit. Gäste wissen sofort, worauf sie sich einlassen, egal in welcher Stadt sie einen deiner Standorte besuchen. Auch die Kommunikation in den sozialen Medien und die Marketingaktivitäten sollten konsistent und authentisch sein. So bleibt deine Marke im Gedächtnis und schafft eine starke Bindung zu deinen Gästen.
Franchise-Gründung: Pilotprojekt als erster Standort
Bevor du dein Konzept großflächig ausrollst, ist ein Pilotprojekt unverzichtbar. Ein Test-Standort hilft dir dabei, das Franchise-Modell auf Herz und Nieren zu prüfen und wertvolle Erkenntnisse für den weiteren Ausbau zu gewinnen. Dieser erste Standort sollte idealerweise an einem Ort mit typischer Zielgruppenstruktur betrieben werden – etwa in einer Stadtlage mit hoher Fußgängerfrequenz oder in einem belebten Einkaufszentrum. So kannst du direkt testen, wie gut deine Prozesse, das Corporate Design und die Markenbotschaft unter realen Bedingungen funktionieren und bei der Zielgruppe ankommen.
Während der ersten Monate kannst du Feedback sammeln – von den Mitarbeitenden, den Gästen und deinem Franchise-Partner. So erfährst du, welche Abläufe möglicherweise noch optimiert werden müssen oder ob es Anpassungsbedarf bei der Schulung gibt. Auch hier lohnt es sich, erfolgreiche Beispiele zu betrachten: CampusSuite hat es geschafft, durch ein flexibles, ansprechendes Konzept und klare Standards sowohl Café- als auch Bistro-Elemente erfolgreich zu integrieren und ein einheitliches Kundenerlebnis zu schaffen, das an verschiedenen Standorten funktioniert.
Der Testlauf ist deine Chance, die Feinheiten deines Franchise-Modells anzupassen und sicherzustellen, dass alle Bausteine nahtlos ineinandergreifen. Erst wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, hat es Sinn, den nächsten Schritt zu gehen und das Franchise auf weitere Standorte auszuweiten.
Rechtliche und finanzielle Aspekte des Franchisings
Ein Franchise-Modell aufzubauen, bedeutet auch, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen festzulegen. Damit dein Konzept für Franchise-Partner attraktiv und zugleich rechtlich abgesichert ist, musst du klare Vereinbarungen treffen und transparente Kostenstrukturen schaffen. Ein gut ausgearbeiteter Franchise-Vertrag sorgt dafür, dass die Erwartungen auf beiden Seiten eindeutig geregelt sind.
Wichtige Punkte im Franchise-Vertrag:
- Lizenzgebühren: Lege fest, wie hoch die laufenden Gebühren für die Nutzung deines Konzepts und deiner Marke sind.
- Marketingbeiträge: Viele Franchise-Systeme erheben zusätzliche Gebühren für übergreifende Marketingmaßnahmen.
- Qualitätsstandards: Definiere klar, welche Standards eingehalten werden müssen, um die Markenqualität an allen Standorten sicherzustellen.
- Schulungs- und Weiterbildungspflichten: Lege fest, welche Schulungen und Weiterbildungen notwendig sind, damit alle Standorte nach deinen Vorgaben arbeiten können.
Franchise aufbauen: Finanzplanung und Kostenstruktur
Ein durchdachter Businessplan hilft potenziellen Franchise-Partnern, die finanziellen Anforderungen und das langfristige Potenzial deines Konzepts einzuschätzen. Berücksichtige dabei:
- Startkosten: Diese umfassen den Standortausbau, die Ausstattung und Lizenzkosten. Für kleinere Gastronomie-Konzepte (z. B. Fast-Casual- oder Café-Konzepte) können die Startkosten bei etwa 100.000 bis 250.000 Euro liegen. Größere Restaurantkonzepte mit umfangreicherer Ausstattung oder speziellen baulichen Anforderungen können dagegen 300.000 bis 500.000 Euro erfordern.
- Laufende Kosten: Hierunter fallen monatliche Ausgaben wie Miete, Warenkosten und Personalkosten. Abhängig vom Standort und dem Konzept können die monatlichen Kosten für Waren und Personal zusammen etwa 20.000 bis 50.000 Euro betragen. Die Miete variiert stark nach Standort, liegt aber oft im Bereich von 5.000 bis 15.000 Euro monatlich, je nach Stadtlage.
- Erwartete Umsätze und Gewinne: Viele Franchise-Geber kalkulieren mit Umsätzen zwischen 50.000 und 120.000 Euro pro Monat, abhängig von Standort und Kundennachfrage. Die Amortisationszeit eines Investments liegt häufig bei 2 bis 4 Jahren, wobei dies je nach Effizienz und Standort variieren kann.
Franchise-Partner finden und erfolgreich den Aufbau starten
Dein Konzept steht, die Prozesse sind klar definiert und der rechtliche Rahmen ist gesetzt. Der nächste Schritt ist entscheidend: Geeignete Franchise-Partner finden, die deine Vision teilen und dein Restaurant-Konzept erfolgreich vor Ort umsetzen.
Worauf du bei der Auswahl von Franchise-Partnern achten solltest:
- Leidenschaft für die Gastronomie: Deine Partner sollten echtes Interesse am Gastronomiegeschäft haben und deine Markenphilosophie leben.
- Verantwortungsbewusstsein und Unternehmergeist: Ein Franchise-Partner muss eigenverantwortlich handeln können und bereit sein, das Konzept konsequent umzusetzen.
- Finanzielle Stabilität: Stelle sicher, dass die Partner über das notwendige Kapital verfügen, um das Franchise erfolgreich zu starten und zu betreiben.
Schulung und Unterstützung für einen erfolgreichen Start
Damit alle Partner reibungslos ins Geschäft starten, ist eine umfassende Schulung unverzichtbar. Das schafft Sicherheit und einheitliche Standards:
- Onboarding-Programme: Eine erste Schulung zur Einführung in die Marke, die Prozesse und die Arbeitsabläufe deines Konzepts.
- Regelmäßige Weiterbildung: Informiere deine Partner regelmäßig über neue Prozesse, Produkte oder Marketingstrategien.
- Laufender Support: Biete deinen Partnern eine Plattform für Fragen und Herausforderungen. Viele erfolgreiche Franchise-Ketten haben dazu interne Kommunikationskanäle, über die Franchise-Partner sich austauschen und Tipps geben können.
Ein starkes Netzwerk und ein guter Start sind entscheidend für den langfristigen Erfolg deines Franchise-Systems. Mit den richtigen Partnern und einer soliden Unterstützung legst du den Grundstein für eine nachhaltige Expansion deines Restaurant-Konzepts.
Langfristig erfolgreich bleiben: Qualität sichern und Trends im Auge behalten
Ein Franchise-Modell ist dann erfolgreich, wenn die Qualität langfristig gesichert bleibt. Dabei sind regelmäßige Kontrollen und Feedbackprozesse das A und O. Indem du in jedem Standort fortlaufend überprüfst, ob die Standards eingehalten werden, stellst du sicher, dass Gäste überall die gleiche Qualität erleben. So bleiben sie der Marke treu und verlassen sich darauf, dass sie das gleiche Erlebnis – ob kulinarisch, atmosphärisch oder im Service – in jedem Restaurant erhalten.
Neben der Qualitätssicherung ist es wichtig, aktuelle Trends im Blick zu behalten. Der Gastronomiemarkt verändert sich ständig, und erfolgreiche Franchise-Systeme sind diejenigen, die flexibel genug sind, um neue Entwicklungen aufzunehmen. Das kann etwa bedeuten, Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Verpackungslösungen zu fördern, digitale Bestell- und Bezahlmöglichkeiten anzubieten oder das Menü regelmäßig an die Vorlieben und Bedürfnisse der Gäste anzupassen. Oder auch wie Mangal x LP10 mithilfe von Küchenrobotern an Orte zu expandieren, an denen sich eine eigene Filiale nicht lohnt, zum Beispiel in Tankstellen oder Uni-Cafeterien.
Dein Franchise-Netzwerk sollte offen für solche Veränderungen sein und schnell darauf reagieren können, um den Gästen immer wieder frische Impulse zu bieten – und so wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben.